Im April widmen wir uns dem Themenschwerpunkt "Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung" - Gleich reinlesen!
Beitrags-Übersicht:
● Wiener SDG Stadtspaziergänge (IUFE)
● "Respect Nature" als Beitrag zur nachhaltigen Freizeitnutzung in touristischen Regionen (NFI)
● Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung (Landentwicklung Steiermark)
● Literaturtipps von Frauen*Solidarität
Über die SDG-Fokusbeiträge: In monatlichen Themenschwerpunkten werden in Sammelbeiträgen Herausforderungen, Aktivitäten und Projekte unserer Mitglieder zu bestimmten Themen vorgestellt. Alle Informationen dazu hier.
Wiener SDG Stadtspaziergänge
IUFE - Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung
Spazieren gehen. Da habe ich früher zuerst an meine Großeltern und an meinen Hund gedacht. Aber nicht unbedingt an Wien. Das hat sich nun geändert. Spazieren gehen ist nicht nur eine Möglichkeit, um frische Luft zu schnappen und sich die Beine zu vertreten, sondern auch eine tolle Gelegenheit für Inspiration. Inspiriert wurde ich beim Gehen auch zu dieser Serie „Wiener SDG-Stadtspaziergänge“ im SDG-Nachhaltigkeitsblog ‚zukunftsrezepte‘ (hier) des Instituts für Umwelt, Friede und Entwicklung (IUFE). Nach kurzem Überlegen im IUFE-Team haben wir uns dann dazu entschlossen, dass ich einfach mal losgehe. Viermal. Im Frühjahr 2022.
Vier Spaziergänge entlang der SDGs
Herausgekommen sind vier verschiedene Routen durch Wiens vielfältige und eindrucksvolle Bezirke. Dabei spielen die unterschiedlichen SDGs eine zentrale Rolle. Während dem Gehen habe ich genossen und Fotos geschossen. Nach dem Gehen habe ich geschrieben. Jetzt liest du darüber.
SDGs erleben, um Bedeutung zu erkennen
Das IUFE möchte mit der Serie "Wiener SDG-Stadtspaziergänge" die 17 SDGs erlebbar machen. Denn wir sollten die SDGs erleben, um ihre Bedeutung zu erkennen. Mit der Kombination aus Bewegung, Inhalten und Fotos versuche ich, dass das auch gelingen möge. Ich hoffe, ich kann dich mit auf die Reise nehmen. Gestartet als große Agenda 2030 der Vereinten Nationen im Jahr 2015 betreffen uns die 17 SDGs auch als Menschen in unserem direkten Lebensumfeld. Das wird bei den vier Stadtspaziergängen deutlich. Vielerorts ist sichtbar, wo wir Gutes tun können, um ein nachhaltiges Zusammenleben und eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Dabei die SDGs im Blick zu haben, kann der eigenen Orientierung und Haltung dienen.
Gehen wir! Los geht’s…
• Stadtspaziergang (SDGs 1 bis 4): Vom Wiener Westbahnhof, durch den 7. Bezirk hinein ins Alte AKH im 9. Bezirk – hier lesen! • Stadtspaziergang (SDGs 5 bis 8): Vom Währinger Park im 18. Bezirk, durch den 19. Bezirk über den Donaukanal in den 20. Bezirk – hier lesen!
• Stadtspaziergang (SDGs 9 bis 12): Ein Streifzug durch Wien-Ottakring. Vom Johann-Nepomuk-Berger-Platz geht es bis zum Yppenplatz – hier lesen!
• Stadtspaziergang (SDGs 13 bis 17): Von der Radetzkystraße im 3. Bezirk, über die Donauinsel zur UNO-City im 22. Bezirk – hier lesen!
“Respect Nature” als Beitrag zur nachhaltigen Freizeitnutzung in touristischen Regionen
Naturfreunde Internationale (NFI)
Viele Menschen haben durch die Pandemie die Liebe zu Outdoor-Aktivitäten entdeckt. Zahlreiche Destinationen, vor allem in der Nähe von Großstädten, verzeichnen ein stark erhöhtes Besucher:innenaufkommen, und der Trend scheint weiter anzuhalten. Infolge treten häufig Nutzungskonflikte zwischen Mensch und Natur auf, für deren Lösung es nachhaltige Besucher:innenlenkung und Bewusstseinsbildung braucht.
Das muss auch in der künftigen regionale Entwicklung mitgedacht werden. Die Zunahme der touristischen Nutzung darf keine negativen ökologischen Folgen mit sich ziehen!
Welche Maßnahmen können Regionen hinsichtlich einer nachhaltigen Freizeitnutzung setzen? Mit unserer Initiative “Respect Nature” versuchen wir vor allem durch Bewusstseinsbildung einen positiven regionalen Impact für künftige Entwicklungen zu schaffen.
Wir setzen dabei stark auf Partizipation der Entscheidungsträger:innen und der Bevölkerung in den Regionen um die Regionalentwicklung im Bereich der touristischen Freizeit- und Erholungsnutzung zu stärken. Im Anschluss an Workshops unterstützen wir die Beteiligten bei der Umsetzung der Maßnahmen. Ein begleitendes Monitoring soll die Zielerreichung sicherstellen.
#WeRespectNature und DU?
Dieses Jahr erarbeiten wir Maßnahmen gemeinsam mit der Region Mürzzuschlag. In den nächsten vier Jahren sind österreichweit weitere regionale Pilotprojekte geplant. Unsere dazugehörige Kampagne “Was mache ich, wenn...” läuft gerade auf Facebook und Instagram.
Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung
Landentwicklung Steiermark
Mein Name ist Markus Rieger, ich arbeite bei der Landentwicklung Steiermark und studiere Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung an der Karl-Franzens-Universität Graz.
Als ich im Rahmen meines Studiums das erste Mal von den SDGs erfuhr, schöpfte ich Hoffnung für die Möglichkeit einer ECHTEN nachhaltigen Entwicklung auf allen Ebenen. Als ich die Möglichkeit bekam mich dafür ehrenamtlich zu engagieren, schloss ich mich den SDG-Botschafter:innen Graz an. Dabei fiel mir auf, dass die SDGs, bis auf wenige Ausnahmen, nicht im außeruniversitären Umfeld, geschweige denn in der breiten Bevölkerung Beachtung finden.
Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit bei der Landentwicklung Steiermark bekam ich anschließend die Möglichkeit, unter dem Schirm der Agenda 2030 aktive Regionalentwicklung in steirischen Gemeinden zu betreiben. Die Probleme blieben jedoch dieselben: die konzeptionelle Ausrichtung der SDGs ist für die Bürger*innen nur schwer greifbar. Die bunten Icons sind zwar ein Eye-Catcher, die Message dahinter – warum wir Menschen die SDGs brauchen und wie wir die Agenda 2030 umsetzen können – jedoch nur schwer verständlich.
Menschen müssen mehr für das Thema einer nachhaltigen (Regional-)entwicklung sensibilisiert werden. Hier würde ich mir von Seiten der Bundesregierung mehr Unterstützung in Form von Berichten und Inseraten in den Mainstreammedien wünschen. Den Menschen muss vermittelt werden, was nachhaltige Entwicklung ist, warum wir sie brauchen und wieso die SDGs ein optimales Konzept dafür sind.
Der Schlüssel liegt in einer zentral gesteuerten Bewerbung und Außenwirkung sowie in einer individuell angepassten Umsetzung auf lokaler Ebene. Erfolgreiche und nachhaltige Regionalentwicklung muss immer an lokale Gegebenheiten angepasst werden. Problemlösungen, Konzepte und Maßnahmen, welche an Ort A gut funktionieren, benötigen an Ort B Adaptierungen oder einen gänzlich anderen Lösungsansatz. Hier möchte ich dem „Fachteam Nachhaltigkeitskoordination“ der Abteilung 14 des Landes Steiermark ein großes Kompliment aussprechen. Mit der Ausarbeitung des Nachhaltigkeitsportals und einer Werkmappe, liefern sie nicht nur den Gemeinden, sondern auch uns in der Landentwicklung Steiermark wertvolle und praxisnahe Informationen zur Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene.
Neben der Umsetzung durch die Zusammenarbeit einer Vielzahl von Akteuren, benötigt es ebenfalls eine zentral gesteuerte Kommunikation in einflussreichen Medien Österreichs. Das Know-How über die SDGs ist vorhanden! Es fehlt die Akzeptanz und das Verständnis in der breiten Bevölkerung!
Literaturtipps von Frauen*Solidarität
Zeitschriftenartikel aus dem Bestand der Frauen*solidarität in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
- aus der Ausgabe "Klimagerechtigkeit und Raumaneignung", On disasters and disaster knowledges. A conversation about the Pasigala 2018 Earthquake in Indonesia. von: Daniela Paredes Grijalva and Rahmadiyah Tria Gayathri (Englisch)
- aus der Ausgabe "Europäische Agrarpolitik", Rural Women and Grassroots Feminism. Stories from women farmworkers in Brazil. von: Maria Luisa Mendonça (Englisch)
- aus der Ausgabe "Sustainable Development Goals", Kühlschränke, Leselampen und Recyclingbinden - Was Menstruationshygiene mit Klimaschutz und Stromversorgung mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun haben, von: Annelies Vilim (Deutsch)
Und weiters einen Literaturtipp aus dem Bestand der Frauen*solidarität der C3-Bibliothek für
- Frey, Katia und Perotti, Eliana (Hrsg.): Frauen blicken auf die Stadt. Architektinnen, Planerinnen, Reformerinnen. Berlin: Reimer Verlag, 2019.
In ausgewählten Texten von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart kommen Theoretikerinnen wie Adelheid Poninska, Sibyl Moholy-Nagy und Myra Warhaftig selbst zu Wort. Mit ihren Überlegungen zum Sozialengagement, zu Fragen des Wohnens, der Regionalplanung oder der Stadtbegrünung wird ein breites Panorama von mitunter auch kritischen Perspektiven zur Gestaltung von Städten eröffnet. Link zum Cover
Sie lasen einen Blogbeitrag einer oder mehrerer Mitgliedsorganisationen von SDG Watch Austria. Die darin enthaltenen Meinungen sind keine Positionen von SDG Watch Austria oder von ÖKOBÜRO als Medieninhaber.
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