...für die nächsten Generationen
Beitrag von Heinz Hödl, Geschäftsführer KOO
Papst Franziskus hat im September 2015 die Vereinten Nationen besucht. Anlass dafür war der Beschluss der Ziele für nachhaltige Entwicklung durch die internationale Staatengemeinschaft. Sie ist ein hoffnungsvolles Zeichen, dass eine positive Veränderung der Welt möglich ist und dass die Weltgemeinschaft Probleme gemeinsam lösen will und muss.
Der Wert der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) wird sich daran messen lassen, inwieweit die Umsetzung dieser Ziele gelingen kann und die Rechenschaftspflicht gegenüber den Menschen in aller Welt gewährleistet ist. Gleichzeitig müssen die Grenzen und Widersprüche der SDGs erkannt und überwunden werden. So steht das Streben nach einem Leben im Einklang mit der Natur im Widerspruch zu dem Ziel, dass jedes Land dauerhaftes Wachstum genießt, was einen fortgesetzten Konkurrenzkampf um die begrenzten Naturressourcen einschließt.
Die Enzyklika Laudato Si‘ kritisiert das vorherrschende Wirtschafs- und Finanzsystem, welches nur auf Profit und Wachstum ausgerichtet ist. Die Folgen sind Umweltzerstörung, gesundheitliche Probleme, Hunger und auch Konflikte, die sich am Streit um natürliche Ressourcen, oder um Land entfachen. Es ist notwendig, dass das Ziel der Armutsreduktion und das Streben nach Gerechtigkeit für alle Menschen im Zentrum stehen. „Wir wissen, dass das Verhalten derer, die mehr und mehr konsumieren und zerstören, während andere noch nicht entsprechend ihrer Menschenwürde leben können, unvertretbar ist. Darum ist die Stunde gekommen, in einigen Teilen der Welt eine gewisse Verlangsamung des Wachstums zu akzeptieren.“ (LS193)
Als Individuen alleine können wir die Welt nicht retten, so als hätten wir es ganz alleine in der Hand wie unser Lebensstil ausschaut. Denn wir können unseren persönlichen Fußabdruck nur ganz schwer halbieren, da wir auf die Politik angewiesen sind. Wir sind zum Beispiel auf guten oder schlechten öffentlichen Verkehr angewiesen. Aussteigen ist allerdings auch kein massentaugliches Modell – es braucht den Staat der diese Dinge gut gestalten kann.
Mit ihren ambitionierten Zielen hat die Agenda das Potenzial, dringend notwendige sozial-ökologische Veränderungen in Gang zu setzen. Sie kann den verbreiteten Ängsten vor Globalisierung, sozialem Abstieg, Migration, Klimawandel und Umweltzerstörung begegnen.
Daher erwarte ich für die Umsetzung eine breite Beteiligung aller zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen.
BILD: https://pixabay.com/de/bargeld-geld-reichtum-verm%C3%B6gen-1169650/
Sie lasen einen Blogbeitrag einer der Mitgliedsorganisationen von SDG Watch Asutria. Die darin enthaltenen Meinungen sind keine Positionen von SDG Watch Austria oder von ÖKOBÜRO als Medieninhaber.
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