Mit den Globalen Zielen die Zukunft für Kinder gestalten

Blogbeitrag von UNICEF Österreich zum Weltkindertag, 20. November 2017

Wohlstand und ein hohes Durchschnittseinkommen sind keine Garantie, dass Fortschritt allen gleichmäßig zugutekommt. Das trifft auch für Kinder in Österreich zu.

Seit 2015 geben die Globalen Ziele (Sustainable Development Goals – SDGs) den Rahmen vor, in dem die weltweite Entwicklung stattfinden soll. Sie zu erreichen, ist Aufgabe aller Staaten. Dieser Auftrag muss zukunftsorientiert umgesetzt werden. Wo anfangen, wenn nicht bei den Kindern?

Nicht alle Kinder profitieren gleichermaßen vom Wohlstand in Österreich. In der kürzlich veröffentlichten Report Card 14 vom UNICEF-Forschungsinstitut Innocenti wurde das Abschneiden reicher Länder in Bezug auf die 17 Globalen Ziele analysiert. Dies ist der erste Bericht, der die Lage von Kindern in 41 reichen Ländern in Bezug auf die SDGs untersucht.

Auch wenn Österreich im Vergleich der Industrieländer mit Platz 15 im guten Mittelfeld liegt, wird auch hierzulande Handlungsbedarf sichtbar. 18,2 Prozent der Kinder in Österreich leben in relativer Einkommensarmut. Dieser Wert liegt zwar unter dem Durchschnitt, ist aber höher als in Australien, Deutschland oder Slowenien (SDG 1: Armut beenden).

In Bezug auf qualitative Bildung liegt Österreich bei den 41 untersuchten EU/OECD Ländern im Mittelfeld. Rund 70 Prozent der 15-Jährigen erreichen grundlegende Kompetenzen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften (SDG 4: Hochwertige Bildung sicherstellen).

Die Rechte auf Zugang zu Bildung und Qualität von Bildung sind auch fester Bestandteil der UN Kinderrechtskonvention (Artikel 28 und 29). Bereits vor Beschluss der SDGs war Österreich also vertraglich verpflichtet auf dieses Ziel hinzuarbeiten.

Doch gerade der Bildungsbereich macht Ungleichheiten in Österreich deutlich. (SDG Nr. 10 Ungleichheit verringern) Der Innocenti-Bericht zeigt nämlich auch, dass sich eine sozioökonomische Besserstellung überdurchschnittlich stark auf Bildungsergebnisse auswirkt. So erhöht die Verbesserung von sozioökonomischen Faktoren von Familien das Abschneiden von 15-Jährigen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften um 44,4 Punkte in der PISA-Studie (Durchschnitt: 38,1 Punkte).

Die Umsetzung der SDGs und die Einhaltung der Kinderrechte gehen also miteinander Hand in Hand. Die Entwicklung einer Zukunftsvision zur Umsetzung der SDGs in Österreich, aus der konkrete Maßnahmen und messbare Indikatoren resultieren, muss daher immer Kinder und deren Wohlergehen miteinbeziehen. Eine Selbstverständlichkeit, die nicht nur am Weltkindertag, dem 20. November – und gleichzeitig dem Geburtstag der UN Kinderrechtskonvention – unsere Arbeit bestimmen muss.

 

UNICEF Österreich ist eines der 34 so genannten nationalen Komitees von UNICEF. Sie informieren über die UNICEF-Arbeit für Kinderrechte und rufen zu Spenden auf. Ein Kooperationsabkommen regelt die Beziehungen zur internationalen Organisation.

Weiterlesen: 

UNICEF Innocenti Report Card 14: “Building the Future” – Kinder und die nachhaltigen Entwicklungsziele in reichen Ländern.
 


Sie lasen einen Blogbeitrag einer Mitgliedsorganisationen von SDG Watch Austria. Die darin enthaltenen Meinungen sind keine Positionen von SDG Watch Austria oder von ÖKOBÜRO als Medieninhaber.

BILD:  © UNICEF/UN040164